Die Welternährungsorganisation »FAO« (Food and Agriculture Orginazation of the United Nations) hat im Jahre 1971 den internationalen Tag des Waldes initiiert, der seitdem immer am 21. März stattfindet. Bis heute soll dieser Tag aufmerksam machen auf die weltweite Zerstörung von Wäldern.
Ich möchte den Tag des Waldes in diesem Jahr zum Anlass nehmen, einige Fotografien zu zeigen, die ich zwischen August 2020 und Februar 2023 aufgenommen habe. Die Bilder dokumentieren das Fichtensterben auf dem Eggekamm zwischen Altenbeken (Kreis Paderborn) und Bad Driburg (Kreis Höxter).
Zahlreiche großflächige Nadelwaldbestände des Eggekamms sind infolge von Dürre und Borkenkäferkalamität abgestorben. Auch aus anderen Teilen Deutschlands sehen wir Bilder von toten Fichtenwäldern.
Das Beitragsbild zu diesem Artikel zeigt das Morgenlicht im Fichtenwald, so wie es nahe der »Hausheide« im Oktober 2008 noch zu erleben war. In der Nähe dieses Ortes entstanden im August 2020 auch die beiden folgenden Fotos.
Das folgende Bild entstand am 22. August 2022 auf dem Eggekamm östlich der Gemeinde Altenbeken. Eigentlich sollten wir uns in der feucht-kühlen Atmosphäre des Waldes bewegen, an diesem warmen Tag im Sommer. Stattdessen wandern wir in der Nachmittagssonne, die auf den Eggesandstein des Weges brennt.
Den Fichtenwald, so wie wir ihn kannten seit unserer Kindheit, mit seinen dicht stehenden, schattenspenden Bäumen, mit seinen typischen Gerüchen, mit seiner angenehm kühlen Luft, auch an heißen Sommertagen, diesen Wald gibt es hier auf dem Eggekamm nicht mehr. Stattdessen blicken wir auf wenige abgestorbene Fichten, die noch nicht abgeholzt wurden.
Um das Geschehene einzuordnen, muss man berücksichtigen, dass die Fichtenwälder, die wir nun durch Dürre und Käferbefall verloren haben, eigentlich »Fichtenplantagen« waren. Dicht gepflanzte Monokulturen aus der eigentlich hier nicht heimischen Fichte. Aber doch stimmt es mich nachdenklich, wenn ein Wald, der uns seit der Kindheit begleitet hat, nicht mehr da ist – und so auch nicht zurückkommt. Und wenn die ehemaligen Nadelwaldflächen der Egge einer Mondlandschaft gleichen. Denn, und auch das muss man sich klar machen, für unsere Generation wird es an diesen Orten keinen Wald mit alten Bäumen mehr geben.
Die Kahlflächen sind die Chance für einen Neuanfang, für den Aufbau eines Laub-Mischwaldes. Aber auch wenn man noch heute damit beginnt, neue Bäume zu pflanzen, wird es mindestens ein halbes Jahrhundert dauern, bis so etwas wie ein Wald entstanden ist.
Wir müssen nun alles Mögliche dafür tun, die verbliebenen Wälder zu erhalten. Ich denke da insbesondere an die Rotbuchenwälder der Egge. Dazu gehört für mich unbedingt auch, dass in einem forstwirtschaftlich genutzten Wald einige Bäume alt werden dürfen, dass Totholz im Wald verbleibt, als Lebensraum für Insekten, als Wasserspeicher, als Nährstofflieferant für nachfolgende Baumgenerationen.